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Böses Erwachen im Linzgau

Der AV Sulgen stolpert über den KSV Taisersdorf und vergibt die große Chance, Halbzeitmeister in der Regionalliga zu werden. Ausgerechnet beim Tabellenletzten kassierten die Schwarzwälder eine 13:14 Niederlage, die gleichzeitig den Gastgebern den ersten Sieg bescherte.

Selten war eine Begegnung von so vielen verschiedenen Vorkommnissen geprägt, die Einfluss hatten. Zum einen ging die taktische Finte, Nika Tatuashvili zuerst in der zweiten Mannschaft einzusetzen und danach im Regionalliga-Team, nicht auf. Da sich die Reserve im Vorkampf gegen den KSV Taisersdorf II mit 20:17 durchsetzte, wäre bei einem Doppelstart der Sieg dahin gewesen. Zum anderen musste erneut Schwergewichtler David Stumpe ersetzt werden, hinzu kam dann noch das Verletzungspech von Fabio Herzog und guter Letzt wurden auch mehrfach Punkte auf der Matte liegengelassen. AVS-Coach Oliver Stich war nach dem Kampf frustriert: „Nach dem Wiegen war ich guter Dinge, dass wir die Punkte auch in dieser Besetzung mit nach Hause nehmen. Es ist aber vieles schief gelaufen, auch haben wir die Gastgeber unterschätzt. Über die Leistung des Kampfrichters sage ich lieber nichts. Die Niederlage haben wir uns aber selbst zuzuschreiben“.

Erwartungsgemäß hatte AV-Ersatzmann Nicolai Schmidt im Schwergewicht gegen Dennis Stricker keine Chance und verlor mit 0:16 Punkten. Diesen Rückstand glich Pierre Morhardt (AVS) mit einem Übergelegenheitssieg gegen Darwish Mahmodi aus. Nach seiner Schulterniederlage am vergangenen Wochenende zeigte sich Nodar Egadze (AVS) unsicher. Er war gegen Marco Martin auf einem guten Weg, als der Taisersdorfer unerwartet zwei Konter setzte und auf 4:6 verkürzte. Dennoch gelang dem Sulgener ein klarer 12:4 Punktsieg, der erhoffte Vierer blieb jedoch aus. AV-Athlet Marco Eckl spielte gegen Samuel Hermann seine Schnelligkeit aus, kam in regelmäßigen Abständen zu Take-Downs und setzte mit einem Schultersieg dem einseitigen Geschehen ein Ende. Damit nahmen die Sulgener einen 11:4 Vorsprung in die Pause.

Einen weiteren Dämpfer gab es in der Klasse bis 86 kg. AV-Akteur Louis Stumpe konnte gegen Simon Weißhaar zwar mittels Bodenrolle in Führung gehen, gab diese aber durch eine Verwarnung wieder ab. In der Schlussminute fehlte dem Sulgener die Power, um die 3:4 Punktniederlage noch abzuwenden. Stefan Moosmann (AVS) geriet gegen Marcel Käppeler früh in Rückstand, war dann aber der aktivere Ringer. Aus der Bodenlage konnte er kein Kapital schlagen, wenig später gelang dies Käppeler. Ärgerlich aus Sulgener Seite, dass Moosmann wenige Sekunden vor Kampfende noch eine Zwei abgab. Dadurch buchte der Linzgauer beim 8:0 Sieg drei Punkte auf das KSV-Konto. Philipp Bühler hatte KSV-Ringer Maximilian Rauch gut im Griff. Beim 7:2 Punktsieg vergab er allerdings einen möglichen Dreier. Fabio Herzog konnte in der ersten Runde die Partie gegen Patrick Käppeler offen gestalten. Eine während des Kampfes erlittene Verletzung zwang ihn nach viereinhalb Minuten zur Kampfaufgabe. Dadurch schmolz der Vorsprung der Sulgener auf 13:12 und die Ringerhalle in Taisersdorf bebte. Jannik Malz (AVS) hatte Mühe, den Offensivdrang von Andreas Rinderle zu bändigen. Obwohl der Taisersdorfer nur Punkte durch Passivitätsermahnungen erhielt, wurde er nicht in die Bodenlage geschickt. So kam Rinderle zu einem schmeichelhaften 3:0 Punktsieg und ließ die KSV-Anhänger jubeln.

Die Ergebnisse KSV Taisersdorf – AV Sulgen 14:13
57 kg F: Marius Meyer – unbesetzt 0:0 Übergewicht Meyer
130 kg G: Dennis Stricker – Nicolai Schmidt 4:0 TÜS 16:0
61 kg G: Darwish Mahmodi – Pierre Morhardt 0:4 TÜN 0:17
98 kg F: Marco Martin – Nodar Egadze 0:3 PN 4:12
66 kg F: Samuel Hermann – Marco Eckl 0:4 SN 0:15
86 kg G: Simon Weißhaar – Louis Stumpe 1:0 PS 4:3
71 kg G Marcel Käppeler – Stefan Moosmann 3:0 PS 8:0
80 kg F: Maximilian Rauch – Philipp Bühler 0:2 PN 2:7
75 kg F: Patrick Käppeler – Fabio Herzog 4:0 Aufgabe
75 kg G: Andreas Rinderle – Jannik Malz 2:0 PS 3:0