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Top vorbereitet in die neue Saison

Wohl selten zuvor haben sich die Ringer des AV Sulgen so intensiv auf die neue Saison vorbereitet wie in diesem Jahr. Kein Wunder, steht doch zum Auftakt gleich der Klassiker beim Nachbarn AB Aichhalden an. Nachdem Sulgens neuer Trainer Semih Bosyan bei seinem Amtsantritt im Januar mehrere Athleten für die Teilnahme an Landes- und Deutschen Meisterschaften in Form brachte, scheucht er sie seit Mai in und abseits der Halle und lässt sie ordentlich schwitzen. Sei es beim Zirkel- und Krafttraining, beim Dauerlauf auf der Tartanbahn oder beim Feilen an der Technik auf der Matte.

Zur gezielten Vorbereitung gehörte auch ein Trainingslager in der Schweiz beim schweizerischen RC Willisau und vor kurzem in Sulgen mit Ringern des ASV Nendingen, KG Wurmlingen/Tuttlingen sowie weiteren Spitzensportlern aus Vereinen der Region und dem Raum Stuttgart. Mit dem bisherigen Verlauf ist der ehrgeizige Bosyan insgesamt zufrieden, wenngleich bei einzelnen Ringern noch Luft nach oben ist, weil sie aufgrund von Verletzungen erst später in die Vorbereitungsphase einsteigen konnten. Coach und AV-Athleten sind sich darin vollkommen einig, dass der Saisonauftakt auf keinen Fall verpatzt werden darf, wie das im Vorjahr gegen die WKG Weitenau-Wieslet (10:12) der Fall war. Vor allem, weil der Gegner AB Aichhalden heißt.

Die bisher gute Bilanz gegen den Rivalen vom Eschach-Ursprung mit neun Siegen und nur drei Niederlagen soll möglichst ausgebaut werden. Allerdings erinnern sich die Sulgener Ringer nur ungern an die Begegnung im Vorjahr, wo es in der Josef-Merz-Halle gegen die Gastgeber trotz Bestbesetzung eine deftige 10:15 Schlappe gab. Einen Maßstab gibt dieses Ergebnis freilich nicht her. Zwar hat sich der Kader des ABA nur geringfügig verändert, doch beim AVS stehen mit den beiden Georgiern Tornike Aladashvili und Giorgi Davitaia, Pascal Koch, Benjamin Lohrer und Andreas Mickeley gleich fünf neue Ringer im Kader. Das hebt die Sulgener nicht automatisch in den Favoritenkreis, da andererseits auch fünf Stammringer den Regionalligisten verlassen haben. Mit nun vier Georgiern im Aufgebot hat der AVS das Luxusproblem, pro Kampf nur zwei davon gleichzeitig einsetzen zu dürfen. Doch genau darin sieht AVS-Vorsitzender Hans Rohrer den Vorteil, für den Gegner dadurch schwieriger auszurechnen zu sein.

Hinsichtlich der Titelkandidaten werden die Karten in diesem Jahr neu gemischt. Kaum jemand hat nicht den ASV Schorndorf auf seiner Rechnung. Die Remstäler, die 2017 vorzeitig und ohne Punktverlust württembergischer Oberligameister wurden, haben erneut auf dem Transfermarkt kräftig zugeschlagen. Hinzu kommt der KSV Schriesheim, der im vergangenen Jahr wiederholt beteuerte, 2018 Meister werden und aufsteigen zu wollen. Aufgrund des Kaders des Bundesligisten TuS Adelhausen muss dessen Reserve, die im Vorjahr den Titel holte, als weiterer Anwärter auf die Meisterschale gelten. Damit wären faktisch die ersten drei Plätze vergeben und die Regionalliga Baden-Württemberg als zweithöchste Klasse in der Ligenstruktur des Deutschen Ringerbundes könnte verloren gegangenes Terrain zurückgewinnen. Als Geheimtipp wird des Öfteren der nordbadische Oberligameister SRC Viernheim genannt, der in der vergangenen Saison ungeschlagen blieb und reichlich Zweitliga-Erfahrung mitbringt. Auch der südbadische Aufsteiger KSV Hofstetten kennt sich in der Regionalliga bestens aus und hat seinen Kader für den Klassenerhalt namhaft verstärkt. Diese Vorgehensweise hat auch die RKG Reilingen-Hockenheim beherzigt, die es dem ASV Urloffen zu verdanken, weiterhin dabei zu sein. Zumindest nicht schwächer als im Vorjahr werden die WKG Weitenau-Wieslet, AB Aichhalden und KSV Tennenbronn von Experten beurteilt. Bleibt somit die spannende Frage nach Abstiegskandidaten. Mindestens zwei, möglicherweise sogar drei Teams werden spätestens am 22. Dezember in den sauren Apfel beißen müssen.

AVS-Chef Rohrer sowie Trainer Bosyan sind überzeugt, dass der AV Sulgen da nicht dabei ist. Wohl wissend, dass man hierzu vom Verletzungspech weitgehend verschont bleiben muss. Dieses unkalkulierbare Risiko kann jedoch jeden Verein treffen und würde Prognosen über den Haufen werfen.

Zweite Mannschaft: Aufgrund der dünnen Personaldecke wird beim AV Sulgen der freiwillige Abstieg in die Bezirksklasse verteidigt. Dadurch ist ein Neuaufbau besser möglich und Nachwuchsringern wird der Einstieg bei den Aktiven erleichtert. Die Mischung aus älteren und erfahrenen Ringern mit unbekümmerten Jungspunden soll es richten. Zum anderen bergen die Begegnungen gegen AV Hardt II, AB Aichhalden III und KSV Winzeln II lokalen Charakter und haben ihren Reiz. Zu Gegnern wie KSK Furtwangen II, AC Villingen, KSV Vöhrenbach und AV Hornberg braucht man keine weite Strecken auf sich nehmen. Nur der StTV Singen und der KSV Taisersdorf III machen da eine Ausnahme.

Jugend: Da hier die Zukunft des Vereins steckt, wird großer Wert auf die Jugendarbeit und Nachwuchsförderung gelegt. Mit viel Engagement und Aufwand ist es gelungen, die Zahl der Kinder und Jugendlichen zu erhöhen, die Spaß am Ringkampfsport haben. Für die Betreuung steht ein kompetenter und fachlich ausgebildeter Trainerstab zur Verfügung. Der freut sich, dass dieses Jahr sogar zwei Schülermannschaften für den Ligenbetrieb gemeldet werden konnten.

Rechtzeitig zu Saisonbeginn ist auch wieder das Rundenheft mit vielen Aktionsbildern, netten Geschichten und Informationen rund ums Ringen entstanden und bei Heimkämpfen kostenfrei erhältlich.