Am heutigen Freitag, 1. September, beginnt um 20.30 Uhr in der Festhalle Sulgen für den AV Sulgen das sportliche Abenteuer Regionalliga.
Der Heimpremiere gegen die WKG Weitenau-Wieslet fiebern Aktive wie Fans gleichermaßen entgegen.
Die Chancen, zum Auftakt der Mannschaftssaison in der neuen Liga erfolgreich zu sein und die ersten Punkte aufs Habenkonto zu buchen, stehen nicht schlecht. Zum einen kann das Sulgener Trainergespann Oliver Stich und Klaus Malz mit einer gut vorbereiteten Truppe antreten und zum ersten Mal wohl auch in Bestbesetzung. In den vergangenen Jahren mussten stets verletzte Ringer schon zum Auftakt ersetzt werden. Gerade dieses unkalkulierbare Risiko macht es so schwierig, vor Saisonbeginn Prognosen abzugeben. Allein der Ausfall nur eines Top-Stammringers kann über Sieg und Niederlage entscheiden. Vor allem in der Regionalliga, die wider Willen nun quasi den Stellenwert einer fiktiven zweiten Bundesliga erlangt hat, können Vereine aus Erfahrung sprechen.
Mit der Gästestaffel aus dem badischen Kleinen Wiesental empfängt der Regionalliga-Neuling vor eigenem Publikum den Vorjahresdritten, der zudem drei Jahre Zweitligaerfahrung mitbringt. Durch sieben Abgänge und nur einem Top-Neuzugang wurde der Kader der Wettkampfgemeinschaft deutlich geschwächt. Er ist aber mit 32 Athleten, darunter zahlreiche talentierte Eigengewächse, für zwei aktive Teams immer noch recht groß, wovon die Gastgeber nur träumen können. Nach dem herben Verlust von vier Athleten aus der ersten Mannschaft stapelt das WKG-Trainerduo Marc Viardot und David Muller tief und nennt den Klassenerhalt als Saisonziel. Inwieweit dies realistisch ist, wird sich eventuell schon nach dem Kampf in Sulgen zeigen.
AV-Coach Oliver Stich lässt sich von solchen Aussagen nicht irritieren und hält es wie einst Alt-Bundesfußballtrainer Sepp Herberger: „Der nächste Gegner ist immer der Schwerste“. Das gilt auch für den Saisonauftakt und vor allem für einen Aufsteiger.
Während also beim Hauptkampf die Gastgeber leicht favorisiert in das Kräftemessen gehen, gibt es im Vorkampf um 19 Uhr im Derby zwischen dem AV Sulgen II und dem KSV Winzeln keine Zweifel am Sieger. Die Gäste, vor genau fast einem Jahr noch Gegner der Oberligamannschaft des AV Sulgen I, werden nach ihrem Rückzug und Zurückstufung in die Bezirksliga als haushoher Titelkandidat gehandelt. Sie haben keine Abgänge zu verschmerzen und werden somit gleich zu Saisonauftakt ein erstes Ausrufezeichen setzen.
Für die Gastgeber kann die Parole somit nur heißen, sich bestmöglich aus der Affäre zu ziehen. Nach dem Abstieg aus der Landesliga Württemberg im Vorjahr muss sie sich nach dem Weggang von Matthias Drechsel und Marc Luithle (beide zum TSV Ehningen) und schöpferischen Pausen einzelner Aktiven neu formieren. Das Derby wird für die Gastgeber noch keine Standortbestimmung darstellen, was in dieser Liga möglich ist.