Revanche, neunter Derby-Sieg und Verteidigung des Heimnimbusses stehen beim AV Sulgen ganz oben auf der Wunschliste, wenn er am morgigen Freitag den AB Aichhalden zum Lokalklassiker empfängt. Los geht das Ringer-Spektakel in der Festhalle Sulgen um 20.30 Uhr. Dass die Gastgeber im Vorkampf trotz stärkster Besetzung mit 10:15 an der Eschach den Kürzeren zogen, kam für Kenner der Szene unerwartet. Inzwischen hat das Verletzungspech bei beiden Mannschaften zugeschlagen, das sich zum Glück nicht so ausgewirkt hat, dass Abstiegsgefahr besteht. Sowohl der AVS als auch der ABA stehen mit jeweils 17:13 Punkten auf den Rängen vier und fünf ganz gut da.
Und dennoch: Da von drei Absteigern ausgegangen werden muss (wenn der ASV Urloffen in der Bundesliga sein Abstiegsrecht wahrnimmt) könnten sich verschenkte Punkte am Ende bitter rächen. Die vermeintlichen Abstiegskandidaten RKG Reilingen-Hockenheim und KSV Schriesheim haben ein relativ leichtes Schlussprogramm, so dass an drei Kampftagen in der Taktikliga noch viel passieren kann. Der AV Sulgen will gegen den Nachbarn Ehrgeiz und unbändigen Siegeswillen in die Waagschale werfen, um jenes Feuer vergangener Lokalduelle zu entzünden, das eine Woche zuvor in Tennenbronn etwas gefehlt hat.
Zwar sind auf beiden Seiten so genannte Siegertypen vorhanden, die aber auf hartnäckige Gegner treffen und kaum für die volle Punktzahl infrage kommen. Einzig und allein Daniel Eberhardt (ABA) gilt von vornherein als sichere „Vierer-Bank“, da Sulgen für den weiterhin verletzten Fabio Herzog keinen adäquaten Ersatz aufbieten kann. Bereits das erste Duell zwischen AV-Ringer Shota Glonti und Radostin Shindov verspricht Spannung pur und im Schwergewicht sieht es zwischen Nodar Egadze (AVS) und 125-Kilogramm-Mann Constantin Hutulaec kaum anders aus, auch wenn dem Sulgener Vorteile eingeräumt werden. Bis 61 kg ist Robin Hezel von den Gastgebern die große Hoffnung. Er muss aber damit rechnen, auf Altmeister Uwe Schullian zu treffen. In der Klasse bis 98 kg hat David Stumpe (AVS) gegen den stilartfremd antretenden Andreas Trost die besseren Möglichkeiten. Danach trifft der gegen Tennenbronn schwer vermisste Pierre Morhardt (AV Sulgen) auf den Ex-Sulgener Tobias Profft, ehe es in die Pause geht.
Bei Wiederanpfiff durch das Drei-Mann-Kampfgericht sehen die Ringsportfans eine Neuauflage zwischen Philipp Bühler (AVS) und Frank Schwab. Im Vorkampf entriss der ABA-Athlet dem Sulgener in den Schlusssekunden noch den Punktsieg. Bühler will nichts unversucht lassen, dass diesmal der Kampfrichter nach sechs Minuten seinen Arm zur Siegerverkündung hochhält. Ebenso ein knappes Ergebnis wird zwischen Marco Eckl (AVS) und Stefan Brugger erwartet, wo im Vorkampf Brugger mit 2:0 die Nase vorn hatte. Einen Sieg für die Gastgeber traut sich Louis Stumpe gegen Pius Moosmann zu, während ABA-Favoritenkiller Christian Bantle seinen Coup aus dem Vorkampf gegen Jannik Malz (10:1) unter Beweis stellen will. Aber Malz wird sich etwas einfallen lassen, weiß er doch zu diesem Zeitpunkt genau, wie die Siegchancen seines Teams stehen.
Trotz der vielen Ungewissheiten, wie die brisanten Duelle auf der Matte ausgehen werden, ist AV-Coach Oliver Stich davon überzeugt, dass sein Team gegen den AB Aichhalden in eigener Halle weiter unbesiegt bleibt: „Wir gewinnen 14:12“, lautet seine Rechnung. ABA-Trainer Lorenz Kopp sieht das etwas anders. „Beide Mannschaften haben Verletzte, nichts destotrotz erwarte ich ein Derby auf Augenhöhe mit knappen Ausgang. Beide Clubs können mit einem Sieg die Klasse endgültig sichern, sind aber dann wieder mitten drin im Aufstiegsrennen. In einem Derby will eigentlich keiner verlieren, dafür steht die Rivalität“.
Im Vorkampf empfängt der AV Sulgen II um 19 Uhr Tabellenführer KSV Wollmatingen. Den Gästen vom Bodensee fehlen nur noch zwei Punkte zur vorzeitigen Meisterschaft, entsprechend stark werden sie deshalb im Schwarzwald antreten.
Die AVS Schüler bestreiten am Samstag ihre beiden letzten Kämpfe beim Dreierkampftag der SG Schramberg. Neben den Talstadt-Ringern ist auch noch der KSV Tennenbronn III der Gegner. Aus diesen beiden Begegnungen brauchen die Sulgener Schüler noch zwei Punkte, um Gruppensieger zu werden.