Rote Laterne abgegeben – Jetzt heißt es nicht aufgeben!

Ersten Saisonsieg geholt und endlich weg vom Tabellenende. Freude, aber auch Erleichterung herrscht beim Regionalligisten AV Sulgen nach dem hart erkämpften 16:13 Heimsieg über die WKG Weitenau-Wieslet. Der Bosyan-Zehn steht trotzdem noch ein steiniger Weg bis zum Klassenerhalt bevor. Es spricht für die gute Moral im AVS-Team, dass trotz der verletzungsbedingten Ausfälle von Marco Eckl und David Schulze nicht die Köpfe in diesem so wichtigen Kellerduell hängen gelassen, sondern die Ärmel hochgekrempelt wurden. Lange hatte AVS-Trainer Semih Bosyan nach dem Abschlusstraining am Mittwoch über die Aufstellung gegrübelt, als abzusehen war, dass Schulze und wohl auch Eckl ausfallen werden. Letztlich entschied er sich trotz des überaus bedeutsamen Kampfes, keine Risiken einzugehen und lag genau richtig. Zwar brauchte er auf dem Trainerstuhl bei Nika Tatuashvilis Einsatz wieder ein dickes Nervenkostüm, weil dieser seine Kräfte und Fitness nicht richtig einzuteilen vermag. Dennoch sorgte der Georgier in Diensten des AVS mit einem Dreier für einen beruhigenden Auftakt. Als echte Verstärkung erwies sich Schwergewichtler Andreas Miekeley, der ebenfalls drei Mannschaftszähler beisteuerte. Wäre Kampfrichter Steffen Bartsch konsequenter gegen die Passivität des WKG-Ringers eingeschritten, hätte Miekeley auch einen Vierer holen können. Shota Glonti kämpfte gegen Svetlin Shindov gegen eine hohe Niederlage an. Ein noch besseres Ergebnis als das 1:10 verdarb sich der Sulgener vier Sekunden vor Schluss durch einen Kopfstoß, wofür er sich eine Verwarnung einhandelte und es zwei Zähler für den Weitenauer gab. „Das war völlig unnötig und hat uns einen Punkt gekostet. So etwas kann am Ende auch ins Auge gehen“, schimpfte Bosyan über die Unbeherrschtheit des Georgiers. Nach dem er und Andreas Moosmann mit sicheren Punktsiegen den AV Sulgen auf Siegeskurs brachten, sorgte Fabio Herzog (AVS) mit seiner unerwartet hohen 1:7 Niederlage gegen Dennis Kronenberger ungewollt für Spannung. Denn dadurch kamen die Gäste aus dem Kleinen Wiesental nochmals auf 14:13 heran. Aber zum Glück haben die Sulgener in Jannik Malz einen nervenstarken Schlussringer, der mit seinem 5:0 Punktsieg gegen Stefan Kilchling den Sack zumachte. Rechtzeitig scheint nun offenbar der Knoten geplatzt zu sein. Denn bereits in elf Tagen – zuvor geht es am kommenden Samstag noch zum TuS Adelhausen II – steht zum Rückrundenstart das Derby gegen den Nachbarn AB Aichhalden an. Das wird dann erneut den Charakter eines Kellerduells haben.

Trainerstimmen:

Semih Bosyan (AV Sulgen): „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Ich habe in dieser Saison das erste Mal gesehen, dass wirklich alle diesen Sieg wollten und ihren Teil beigetragen haben. Wir haben ja schon öfters Pech gehabt und es wurde höchste Zeit mit einem Sieg. Dieser wird uns gut tun und so können wir die nächsten Aufgaben zuversichtlicher angehen. Es wäre für mich natürlich einfacher, nur auf der Trainerbank zu sitzen. Aber manchmal muss man sich eben in den Dienst der Mannschaft stellen, was ich übrigens von jedem Einzelnen auch verlange“.