Die Sulgener Ringeramazone Sandra Paruszewski hat eine gute Möglichkeit liegen gelassen, der erhofften Weltmeisterschaftsteilnahme ein weiteres Stück näher zu kommen. Nach Bronze bei den Polen Open Anfang September verpasste sie bei einem wiederum stark besetzten Internationalen Turnier in Bukarest/Rumänien erneutes Edelmetall und wurde in der Gewichtsklasse 57 kg Fünfte.
Nachdem die Wahl-Freiburgerin zum Auftakt die Polin Dominika Kulwicka mit 10:0 Punkten von der Matte fegte, wartete im Halbfinale mit der Ungarin Emese Barka ein dicker Brocken. Die Magyarin gewann in den vergangenen drei Jahren immerhin vier Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften. Durch zwei Einser-Wertungen von Barka geriet Paruszewski 0:2 in Rückstand, den sie mit einer Beinsichel zum 2:2 ausglich. Da die Sulgenerin auf Grund der höheren Wertung nun vorne lag, erhöhte die Ungarin den Druck. Barka gelang 40 Sekunden vor Kampfende mit einem Runterreißer die 4:2 Führung, den sie allerdings mit einer unerlaubten Aktion vorbereitete. Leider ahndete das Kampfgericht dieses Foul nicht und erklärte die Ungarin zur Siegerin.
Im kleinen Finale um Bronze stand Paruszewski der Kanadierin Samantha Stewart gegenüber, der Pan American Championship-Gewinnerin von 2016. Lange Zeit führte die Sulgenerin nach einem Aktivitätspunkt mit 1:0. Ein Beinangriff von Stewart blockte Paruszewski zunächst ab, geriet beim Auskämpfen aber in Rücklage und wurde überraschend geschultert. Damit stand Platz fünf zu Buche.
Die nächste Bewährungsprobe wartet auf Paruszewski nun beim Internationalen UWW-Lehrgang in Hennef vom 4. bis 14. Oktober, bei der die gesamte deutsche Frauenelite versammelt ist. Da wird es möglicherweise zu einem so genannten „Ausringen“ mit Laura Mertens (AC Ückerath) kommen, Paruszewskis härteste Konkurrentin bei der Nominierung für die WM in Budapest. Die Sulgenerin hatte nach zuvor deutlichen Niederlagen die Westfälin im Finale bei den Deutschen Meisterschaften in Aschaffenburg im Juni dieses Jahres erstmals mit 4:2 besiegt und sich mit dieser starken Leistung bei Bundestrainer Patrick Loes für die WM ins Gespräch gebracht.