Die Polen Open scheinen für Ringeramazone Sandra Paruszweski vom AV Sulgen eine gute Adresse zu sein. Nachdem sie im Vorjahr schon überraschend den dritten Rang belegte, wiederholte sie am vergangenen Wochenende diesen Erfolg mit dem erneuten Gewinn der Bronzemedaille. Damit sind ihre Chancen, bei der Frauen-Weltmeisterschaft in Budapest/Ungarn im Oktober dabei zu sein, nochmals deutlich gestiegen.
Die Offenen Polnischen Meisterschaften haben den Status eines Weltranglisten-Grand-Prix-Turniers. Schon aus diesem Grund gibt sich dort jährlich die Ringkampf-Frauenelite ein Stell-Dich-Ein und sorgt für erstklassiges Niveau. Im Achtelfinale traf Paruszewski auf die Rumänin Kateryna Zhydachevska, die sie nach spannendem Verlauf mit 5:4 Punkten bezwang.
Anschließend kam es im Viertelfinale zum Duell mit der zweifachen Europameisterin (Juniorinnen und Aktive 2017) und dritten Juniorinnen-Weltmeisterin (2017), Grace Jacob Bullen aus Norwegen. Die aktuelle Deutsche Meisterin aus Sulgen zeigte keinerlei Respekt vor dem großen Namen und suchte ihr Heil im Angriff. Bis 40 Sekunden vor Kampfende ging dieses Konzept auf. Sie lag mit 4:3 in Führung, ehe die Norwegerin mit einem Spaltgriff mehrfach punktete und mit 9:4 gewann. Da Bullen wenig später ins Finale einzog, konnte Paruszewski in der Hoffnungsrunde ihre Medaillenchancen wahren.
Mit einem souveränen 8:1 Punktsieg über die Weißrussin Katsiaryna Hanchar-Yanushkevich zog die Wahl-Freiburgerin ins kleine Finale um Bronze ein.
Da traf sie wie im Vorjahr auf die Bulgarin Bilyana Dudova, die in diesem Jahr erneut Europameisterin bei den Aktiven wurde. Doch auch diesmal wies Paruszewski die Osteuropäerin in die Schranken und setzte sich mit 6:3 Punkten durch. Sie gewann dadurch ihre erste Internationale Medaille in der olympischen Gewichtsklasse bis 57 kg. Im Vorjahr war sie in der nichtolympischen Kategorie bis 55 kg angetreten.
Über den Erfolg der Sulgenerin freut sich auch Südbadens Landesverbandstrainer Mario Sachs, der die Athletin am Olympiastützpunkt Freiburg betreut.