Die Vorgaben sind klar, die Chancen schier aussichtslos. Der AV Sulgen braucht im letzten Saisonkampf zu Hause einen Sieg über den TuS Adelhausen II, der mit neun Punkten Differenz ausfallen muss. Die Ausgangssituation im Tabellenkeller der Regionalliga Baden-Württemberg könnte für den AV Sulgen kaum schlechter sein. Im Falle einer Niederlage gegen die Oberrhein-Staffel droht der letzte Tabellenplatz, da von einem Sieg des Nachbarn AB Aichhalden gegen die nun gesicherte WKG Weitenau-Wieslet ausgegangen werden muss. Das bedeutet automatisch den sicheren Abstieg in die Oberliga Württemberg. Gelingt gegen die Dinkelberg-Ringer ein knapper Sieg, wären die Sulgener unabhängig vom Ausgang in Aichhalden Vorletzter und zumindest bis zum 31. Januar 2019 noch nicht abgestiegen. Bis dahin muss sich der Vizemeister der Regionalliga entscheiden, ob er das Aufstiegsrecht (keine Pflicht) in die Bundesliga wahrnimmt.
An diese Chance glaubt beim AV Sulgen allerdings niemand, ganz gleich, ob der Vizemeister RKG Reilingen-Hockenheim oder ASV Schorndorf heißt. Zu gut ist vom Vorjahr noch in Erinnerung, dass keine Mannschaft Erster oder Zweiter werden wollte. Um den Klassenerhalt noch vor Weihnachten in der Tasche zu haben und für die nächste Saison planen zu können, braucht es deshalb einen Sieg gegen den TuS Adelhausen II, der in der Differenz um einen Punkt höher ausfällt als die 12:18 Niederlage in der Vorrunde. Denn nur wenn die Sulgener im direkten Vergleich mit Adelhausen besser sind, schließen sie die Saison auf dem achten Tabellenplatz ab. In Anbetracht des großen Ringer-Kaders, der den Südbadenern zur Verfügung steht, ein nahezu unlösbares Unterfangen. Bereits drei Hochkaräter wie Nick Scherer (57 kg), Ali Umarpashaev (75 kg) und Nick Matuhin (130 kg) würden den Gästen genügen, um die Mindestpunktzahl zu holen. Darüber hinaus sind Jörn Schubert (71 kg), Pascal Ruh (80 kg), Michael Kaufmehl (86 kg) und Kevin Kähny (98 kg) Athleten, die die Matte meist als Sieger verlassen. Trotz dieser trüben Aussichten kommt für die Gastgeber nicht infrage, die Segel vorher schon zu streichen. Gerade vor eigenem Publikum soll mit der derzeit stärksten Zehn angetreten und alles versucht werden, um sich hinterher nichts vorwerfen lassen zu müssen. Kampfbeginn in der Festhalle Sulgen ist um 20 Uhr.
Im Vorkampf um 18.45 Uhr gibt es einen kleinen Leckerbissen mit lokalem Charakter. Da empfängt die Sulgener Regionalliga-Reserve die zweite Mannschaft des Verbandsligisten AV Hardt. Die Gäste von der Höhe haben noch theoretische Chancen auf die Meisterschaft in der Bezirksklasse, sind aber auf Schützenhilfe des KSV Taisersdorf III angewiesen. Die Hausherren können sich dagegen in der Tabelle weder verbessern, noch verschlechtern. Ihr Ehrgeiz liegt in der Revanche für die hohe 4:29Niederlage in Hardt in der Vorrunde und der Wille, die Rückrunde ungeschlagen zu beenden.