So kann es was werden mit dem Klassenerhalt. Mit einem 18:13 Sieg über den SRC Viernheim hat Regionalligist AV Sulgen erstmals im Saisonverlauf die Abstiegsränge verlassen.
Obwohl die Gastgeber erstmals in Bestbesetzung antreten konnten, war es ein schweres Stück Arbeit, den Aufsteiger aus Südhessen zu bezwingen. Trotz jetzt Platz sieben in der Tabelle, hielt sich der Jubel über die beiden wichtigen Punkte im Abstiegskampf nach dem Schlusspfiff in Grenzen. Die Art und Weise, wie die ins Team nach ihrer Verletzung zurückgekehrten Stammkräfte Marco Eckl und Jannik Malz ihre Kämpfe verloren, trieben AVS-Trainer Semih Bosyan doch einige Sorgenfalten auf die Stirn.
Von Beginn an lief es prächtig für die Einheimischen. Shota Glonti (57 kg) hatte den jungen Finn Strohmer gut im Griff und kam nach knapp fünf Minuten zum erhofften Überlegenheitssieg. Im Schwergewicht bis 130 kg hatten die Gäste umgestellt und Rahman Bayram aufgeboten. AVS-Ringer Benjamin Lohrer agierte taktisch klug, legte frühzeitig eine 2:0 Führung vor, die er nach und nach zu einem 5:0 Punktsieg ausbaute. Danach war die Gästestaffel an der Reihe, die durch Mirko Hilkert kampflos punktete, weil Sulgen bis 61 kg keinen Ringer aufbot. Ein angeschlagener Mohammed Rachid war für Sulgens Andreas Miekeley genau der richtige Aufbaugegner nach der schmerzhaften Rippenverletzung. Mit mehreren Rollen am Boden kam Miekeley ohne größeren Krafteinsatz zu einem schnellen Überlegenheitssieg. Mächtig zur Sache ging es im Duell bis 66 kg zwischen AVS-Athlet Giorgi Davitaia und Pascal Hilkert. Rasch ging Davitaia mit 4:0 in Führung, doch der starke Viernheimer verhinderte erfolgreich einen hohen Sieg des Sulgeners, der mit 8:2 ausfiel. Bis in die fünfte Minute war die Begegnung zwischen AVS-Ringer Pascal Koch (86 kg) und Matthias Schmidt ausgeglichen. Koch sicherte sich aber mit einer starken Schlussphase noch einen klaren 5:1 Punktsieg. Im Limit bis 71 kg gelang Marco Eckl mit einem schönen Angriff die erste Zweierwertung gegen Shyukri Shyukriev. Dem Sulgener machte vor allem in der zweiten Kampfhälfte seine Knieverletzung wieder zu schaffen. Dies nutzte der Viernheimer rigoros zu einem Überlegenheitssieg aus. Für die Entscheidung sorgte wie schon im Derby gegen den AB Aichhalden AVS-Athlet Valentin Baier. Trotz klarer Führung ging er hohes Risiko und wurde mit einem Schultersieg gegen Norman Balz belohnt. Ein dickes Fragezeichen über seine derzeitige Fitness ließ Jannik Malz (AVS/75 kg) zurück. Nach guter Anfangsphase und 2:0 Führung baute er gegen Florian Scheuer unerklärlich ab und kassierte eine 2:17 Niederlage. Offensichtlich wollte er in Anbetracht des feststehenden Sulgeners Sieges wegen der vor drei Wochen erlittenen Platzwunde an der Stirn kein Risiko eingehen. Im Schlusskampf zwischen AVS-Akteur Fabio Herzog und dem deutschen Vize-Juniorenmeister Sebastian Schmidt belauerten sich beide Athleten gegenseitig. Herzog hatte das Pech, in dem aktionsarmen Duell eine Aktionszeit zu erhalten, wodurch der 1:0 Punktsieg des Viernheimers zustande kam. Da der AB Aichhalden unerwartet deutlich den KSV Hofstetten mit 20:8 besiegte, ist die Abstiegsszene noch enger zusammengerückt und verspricht in den verbleibenden sechs Kampftagen noch viel Spannung.
AV Sulgen – SRC Viernheim 18:13
57 kg G: Shota Glonti – Finn Strohmer 4:0 TÜS 15:0
130 kg G: Benjamin Lohrer – Rahman Bayram 2:0 PS 5:0
61 kg F: unbesetzt – Mirko Hilkert 0:4 kampflos
98 kg G: Andreas Miekeley – Mohammed Rachid 4:0 TÜS 16:0
66 kg G: Giorgi Davitaia – Pascal Hilkert 2:0 PS 8:2
86 kg F: Pascal Koch – Matthias Schmidt 2:0 PS 5:1
71 kg F: Marco Eckl – Shyukri Shyukriev 0:4 TÜN 2:17
80 kg G: Valentin Baier – Norman Balz 4:0 SS 10:0
75 kg G: Jannik Malz – Florian Scheuer 0:4 TÜN 2:17
75 kg F: Fabio Herzog – Sebastian Schmidt 0:1 PN 0:1